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Geothermische
Exploration MeProRisk
II - Strategien
Eine
drei Jahres Forschungsiniative
"MeProRisk
II“ ist ein vom Deutschen Bundesumweltministerium (BMU)
gefördertes Forschungsvorhaben, in dem
Explorationsstrategien für tiefe geothermische Reservoire
entwickelt werden. Unsere Kooperationspartner im
Forschungsverbund sind RWTH Aachen, TU Freiberg, FU Berlin
und die Universitäten Kiel und Jena. In einem
interdisziplinären Team von Geologen, Geophysikern,
Mathematikern und Informatikern werden Modelle entwickelt,
mit denen die Unsicherheiten bei der Bewertung von
Gesteinseigenschaften und geologischen Strukturen im
Untergrund verringert werden. Ziel ist es, anhand dieser
Modelle und mathematischer Optimierungsmethoden die besten
Positionen für Erkundungsbohrungen zu finden und das Fündigkeitsrisiko
zu verringern.
Zurzeit
werden diese Methoden unter tatsächlichen
Explorationsbedingungen getestet.
Die Studien konzentrieren sich auf Mittel- bis
Hoch-Enthalpie Gebiete in Italien, die von unseren
Kooperationspartnern ENEL Green Power (Pisa) und der VIGOR
Gruppe des CNR Instituts (Pisa) für Geowissenschaften und
Ressourcen aktuell untersucht werden. Hier liegt unser
Arbeitsschwerpunkt auf der Reservoircharakterisierung.
Petrophysikalische Arbeitsmethoden werden weiter bzw. neu
entwickelt, um repräsentative thermische und hydraulische
Eingangsparameter für numerische Modelle zu
definieren.
Die
notwendigen Informationen werden aus der Kombination von
Kerndaten, Bohrkleinanalysen, Bohrlochmessdaten und Tests
ermittelt. Für jede geologische Modelleinheit werden so
die wichtigsten Parameter definiert, wobei jeder Parameter
mit statistischen Maßzahlen hinterlegt wird. Diese
statistische Charakterisierung, die auch bei den
numerischen Simulationen berücksichtigt wird, ermöglicht
es Unsicherheiten in den Modellprognosen zu quantifizieren
und somit einzugrenzen. Bei der Modellbildung werden zudem
strukturelle und fazielle Heterogenitäten berücksichtigt,
die den Fluid- und Wärmetransport im Reservoir
beeinflussen. Hierzu gehören zum Beispiel Fazieswechsel,
Veränderungen durch Prozesse wie Dolomitisierung und
Kluft- und Störungssysteme mit unterschiedlichen
Vorzugsrichtungen. Ziel ist es, Wege zu finden,
geologische Strukturen für numerische Modell so zu
vereinfachen, dass schnelle und dennoch realitätsnahe
Simulationsrechnungen möglich sind.
Parallel
hierzu werden im MeProRisk Verbund Visualisierungsmethoden
und mathematische Optimierungsstrategien entwickelt, die
eine Festlegung optimaler Positionen für neue
Explorations- und Produktionsbohrungen erlauben. Hier
sollen realistische Optimierungskriterien zum Tragen
kommen, welche den wirtschaftlichen Zielvorgaben der
operierenden Firma hinsichtlich der Explorations- und
Produktionskosten entsprechen.
Integration
geologischer, gesteinsphysikalischer und
bohrlochgeophysikalischer Daten zur statistischen
Charakterisierung des Untergrundes
Beispiel
für ein 3D-Strukturmodell eines Explorationsgebietes in
Italien. Die Modelleinheiten werden mit Eingangsparametern
belegt, die aus der Analyse von Kern-, Log- und
Bohrkleindaten extrahiert wurden
Beispiel
einer Vereinfachung irregulärer geologischer Strukturen für
numerische Modelle
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